Helena Algermissen
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Pacific Crest Trail – Abschnitt 7: Cascade Locks – Bend

01.08.2024 Tag 32: Cascade Locks – Eagle Creek Junction

Bevor ich beginne von heute zu schreiben, möchte ich euch von den letzten zwei Tagen berichten.

Ich erreichte Cascade Locks einen Tag früher als Ethan, Maria, Sean und Zach. Also beschloss ich, sie an der Bridge of the Gods mit „Trail Magic“ zu empfangen. Im Supermarkt kaufte ich Cookies, Pflaumen und Bananen und wartete am Oregon Ende der Brücke.

Zach war bereits in Cascade Locks wie sich herausstellte, den hatte ich also leider verpasst. Als dann irgendwann alle beisammen waren, stießen wir in der Brauerei auf unseren ersten durchwanderten Staat an und auf unsere kleine Familie. Anschließend saßen wir im feuchten Gras des Campingplatzes und spielten Gitarre. Zach, Ethan und ich wechselten uns ab mit Spielen und Singen und hin und wieder stimmten die anderen um uns herum mit ein, wenn es ein bekanntes Lied war. Gemütlich ließen wir den Abend ausklingen.

Am nächsten Morgen erzählte uns Maria, dass ihre Mutter überraschungsmäßig von Kanada hergefahren war. Alle zusammen fuhren wir zur Bäckerei und frühstückten ausgiebig. Dann ging es zum „Strand“ am Columbia River, wo wir schwimmen gingen und Handstände im Sand übten. Sean, Zach und ich fuhren abends mit dem Bus zurück zum Campingplatz, Ethan, Maria und ihre Mutter nahmen sich ein Hotelzimmer. Somit verpassten die drei leider unser gemeinsames Abendessen am Campingplatz, an dem auch andere Wanderer teilhatten. Wir kochten Reis und Bohnen im Gaskocher und verarbeiteten sie zu einem leckeren Burrito mit Käse und Salsa Soße, dazu gab es Nacho Chips. Josh traf später am Abend ebenfalls auf dem Campingplatz ein und wir weihten ihn in seinen neuen Trail Namen ein: Dyonisos – der griechische Gott des Weins und der Freude (und Fruchtbarkeit, aber das verschwiegen wir ihm). Josh trank gerne 1-8 Bier und blieb dann in der Stadt kleben, während alle anderen weiter wanderten. Dennoch holte er uns immer wieder ein, weil er einfach schnell war. Heute Abend machte er seinem Namen alle Ehre.

Soviel zur Vergangenheit, zurück zum Trail:

Als wir morgens aus unseren Zelten krochen, hing schon eine leicht bedrückte Stimmung in der Luft, jedenfalls kam mir das so vor. Heute würde sich unsere Gruppe für ein paar Tage von Zach verabschieden müssen, der seine Freundin besuchen ging. Ethan und Maria waren ebenfalls noch anderswo unterwegs und so mussten wir ohne sie frühstücken. Zach, Sean und ich trafen einen anderen Wanderer namens Luke („Wingspan“) am Bridge Restaurant. Die Jungs bestellten sich Frühstück, ich nur einen Kaffee. Ich hatte genug Nahrung im Rucksack und versuchte Restaurants wegen der Preise zu meiden. Nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen von Zach. In den letzten Tagen waren wir zu einer kleinen Trail Familie herangewachsen. Wir hatten fast jede Nacht zusammen gezeltet und unsere Pausen miteinander verbracht. Wir hatten jeden Tag an mindestens einem Picknick Tisch zusammen gespeist (das war unser Ziel des Tages, einen Picknick Tisch finden und nicht auf dem sandigen Boden sitzen zu müssen – die Freude über den besagten Tisch war größer, als ihr euch ausmalen könnt!). Umso seltsamer war es nun, von Zach Abschied zu nehmen. Er sagte selbst, am liebsten würde er direkt mit uns weiter wandern, wir hatten so viel Spaß beim gemeinsamen Gitarre spielen, Kochen und Geschichten erzählen. Wir umarmten uns und Zach sagte, er würde vielleicht einen Teil überspringen, um wieder mit uns wandern zu können. Ich hoffte insgeheim darauf, auch wenn ich es verstehen würde, wenn er doch so viel des Trails wandern wollten wie aktuell möglich war.

Nach dem Abschied ging Sean zur Post Office und ich in Richtung Trail. Luke hatte noch seinen Rucksack im Motel und würde ein wenig später starten.

Der „originale“ PCT war nördlich von Cascade Locks wegen eines Waldbrandes geschlossen, doch die ohnehin schönere und berühmtere Eagle Creek Alternate war geöffnet. Ich wanderte los und ließ die Stadt hinter mir.

Entlang des Eagle Creek war der Trail angenehm zu gehen und lag teils im Schatten. Überall gab es Wasserfälle, die im Eagle Creek mündeten. Später erreichte ich wieder eine alte Waldbrand Zone, in der es keinen Schatten mehr gab. Ich schwitzte mehr, als mir lieb war an diesem Tag, der ausschließlich bergauf führte. Immer wieder kühlte ich mich in Bächen ab oder ging in kleinen Pools neben den Wasserfällen schwimmen, doch die Abkühlung war nur von kurzer Dauer. Ich ließ ein richtiges Mittagessen aus, dafür war es zu heiß. Stattdessen löffelte ich meinen Trailmix aus der Tüte, weil er leider durch die darin enthaltenen schokoladenumzogenen Erdnüsse zu einem einzigen weichen Schoko-Erdnuss-Rosinen Konglomerat verschmolzen war. Geschmacklich aber nicht schlecht.

Geschmolzener Trail Mix…

Ich versteckte mich im Schatten der Büsche vor der unerträglich heißen Sonne. Nur wenige Minuten in der Hitze erschienen mir zu viel und es würde heute nur noch heißer werden. Ich füllte mein Wasser auf und wanderte weiter hinauf. Der Schweiß ronn mir in die Augen, so dass es brannte. Mein Herz schlug schnell und ich spürte das pulsieren vor allem in meinen Kopf. Je länger ich der Sonne ausgesetzt war, desto stärker wurden die Gefühle von Anstrengung und Unwohlsein durch die Hitze. Es gab kaum Schatten, hin und wieder vielleicht einen Stein. Immer wieder blieb ich stehen, damit mein Herzschlag sich beruhigte, ich fühlte, dass es zu heiß war. Mühsam quälte ich mich elendig langsam den Berg hinauf. Da es sich bei dieser Alternate nicht um den eigenen PCT handelte, hatte er nicht die übliche Steigung von maximal 10%, sondern 30%. Sowas kennt man eher aus den Alpen, dort ist es allerdings bei Hitze auch nicht gerade angenehm.

Mein Kopf dröhnte und nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich endlich die Campsite. Hier gab es einen Picknick Tisch(!) eine gerade so fließende Wassersquelle und eine Menge an anderen Hikern. Rock’n’Roll, Wingspan und ein paar NOBOs waren hier. Ich setzte mich zu ihnen an den Tisch und wir kochten unser Abendessen. Maria, Ethan und Sean schienen an einem anderen Ort zu zelten, ich sah sie heute nicht, war mir aber sicher, dass wir uns morgen wieder sehen würden.

Picknick Tisch!

Obwohl mein Kopfschmerz nach dem Abendessen nachließ, begleitete er mich doch noch ein wenig in den Schlaf.

03.08.2024 – Tag 34: Eagle Creek – Mt. Hood

Heute drehte sich alles um die Timberline Lodge. Sie war nicht nur Schauplatz des Horrorfilms „The Shining“ sondern auch ein beliebter Stopp für Hiker. Das legendäre All-you-can-eat Buffet ließ hungrigen Wanderern schon meilenweit entfernt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch bevor wir dort unser Mittagessen genießen konnten, gab es noch einige Hindernisse zu überqueren. Der Schokomilch-farbene und oberschenkeltiefe Sandy River musste durchquert werden. Außerdem mussten wir Horden von Touristen Platz auf dem einspurigen Trail machen. Ich wanderte versehentlich einen Kilometer in die falsche Richtung und musste umkehren. Doch all diese Strapazen schienen im hölzernen und gemütlich wie auch unheimliche Cascade Dining Rooom der Timberline Lodge vergessen. Die Lodge war hauptsächlich aus Holz gebaut und riesige Balken überspannten die Decke und stützten den Raum. Holzschnitte, die verschiedenste Wildtiere zeigten zierten die Wände. Ich konnte nicht sagen, dass die Lodge besonders schön war, aber sie war definitiv einzigartig und erinnerte mich an die Kunst der amerikanischen Ureinwohner, die ich im Museum in Seattle gesehen hatte.

Flussdurchquerung im Sandy River
Timberline Lodge

Ethan, Maria, Sean, Rock’n’Roll, Wingspan, alle waren sie hier. Wir genossen unser Mittagessen und verbrachten ein paar gemütliche Stunden in der Lodge, bis es schließlich Zeit zum Aufbruch war. Wir wanderten nicht weit, nur bis zur nächsten campsite, die Platz für uns alle hatte.

04.08.2024 – Tag 35

Ein langer Tag ohne große Ereignisse. Viel Zeit zum Nachdenken. Davon hat man hier sowieso mehr als genug. Ich dachte an die Zukunft, an die Vergangenheit und alles dazwischen. Dinge, die ich vorhatte zu tun, und Dinge die ich erlebt hatte. Was da in meinem Bewusstsein auftauchte, war recht zufällig. Es war als würde man sich vor einen laufenden Fernseher setzen und einfach zuschauen.

Es ist interessant zu sehen, wie man sich an das Leben auf dem Trail gewöhnt. Zu Beginn der Reise freute ich mich sehr darauf, nach ein paar Tagen hier draußen endlich wieder in einem Bett zu schlafen. Inzwischen war das anders. Ich hatte noch nicht einmal überlegt, mir ein Hotelzimmer zu nehmen. Inzwischen schlief ich so gerne in meinem Zelt, ich würde es gegen nichts eintauschen wollen. Wenn man nach dem Aufblasen ein wenig Luft aus der Isomatte wieder ausließ, war sie fast so gemütlich wie unsere Matratze zuhause.

Ähnlich verhält es sich mit dem „Planen“. Zu Beginn versuchte ich über alles so gut es ging die Kontrolle zu haben. Das bedeutete die Karte wurde mehrmals täglich überprüft: wie weit bis zur nächsten Stadt? Wie viele Höhenmeter pro Tag? Wo würden wir schlafen? Anstelle des akribisch-Planens rückte ein Auf-sich-zukommen-lassen – etwas, das mir von Natur aus nicht immer leicht viel. Anstatt mir per Post ein Paket mit Proviant zuzusenden, packte ich einfach für ein paar Tage mehr ein. Die Kontrolle über all diese kleinen Dinge loszulassen fühlt sich gut an, befreiend. Es erleichtert das Im-hier-und-jetzt-sein.

Wir hatten nun vier Tage in Oregon verbracht und für mich fühlte sich Oregon drastisch anders an, als Washington. Als wäre das überschreiten der Bridge of the Gods ein Tor in eine andere Welt. Die Landschaft veränderte sich, der Trail war weniger abgelegen und die Abschnitte zwischen den Städten wurden kürzer.

Eine große Erleichterung schwang mit. Wir hatten es geschafft, den ersten Staat zu durchwandern. 505 Meilen, 808 Kilometer durch die abgelegensten Berge von Washington. Hier anzukommen war wie tief auszuatmen um anschließend die Lungen erneut mit frischer Luft zu füllen. Nicht nur für mich fühlte es sich so an, als würde die Wanderung erst hier so richtig beginnen. Zach, Maria und Sean ging es ebenso. Das heißt nicht, wir hätten den ersten Monat nicht genossen, denn das hatten wir. Der Beginn der Wanderung war von Ungewissheit und Aufregung überschattet. Für mich folgte ein schlechtes Gewissen, langsam aber sicher meine Ersparnisse mehrerer Jahre auszugeben. Inzwischen wusste ich, dass diese Reise jeden Cent wert war.

05.08.2024 – Tag 36: Ollalie Lake

Das Wandern in Oregon war gekennzeichnet von dichten Wäldern, gemächlicher Steigung und langen Tagen auf den Beinen. Der Untergrund war vergebend und weich und lud regelrecht dazu ein, lange zu Wandern. Die 40 km Marke war leichter zu knacken, als je zuvor.

Wir wanderten schnell und leichtfüßig, im Schatten der Bäume blieb es auch mittags angenehm kühl. Bis wir schließlich eine riesige Waldbrand Zone erreichten. Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel, alles war schwarz und unlebendig. Hinsetzen konnte man sich nicht, man wäre schwarz vor Ruß und Asche. Der so lebendige grüne Wald verwandelte sich in eine lebensfeindliche Wüste ohne Schatten und Wasser. Die Anblicke waren tragisch und lösten ein mulmiges Gefühl in mir aus. Tote Bäume soweit das Auge reichte. Dazwischen kahler Boden und wenig grün.

Viele Dinge, von denen ich dachte, sie würden mir schwerfallen, waren wunderlicherweise kaum der Rede wert. Was mir jedoch schwerfiel, war der Staub. Wir schliefen inmitten einer Waldbrand-Wüste. Der Boden war trocken und staubte bei jedem Schritt.

Ich hatte mein Zelt aufgebaut und nur wenige Minuten später war es voller Staub. Er schien einfach aufzutauchen. Nach unserem gemeinsamen Abendessen wollte ich mich hinlegen und musste feststellen, dass mein Schlafsack und alles, was im Zelt lag von einer dicken Staubschicht überzogen war. Es war grausam. Ich wischte das ganze Zelt mit meinem angefeuchteten Oberteil aus, doch binnen weniger Minuten war der Staub wieder da und das Oberteil dreckig. Ich kapitulierte und legte mich in den Dreck. Wohlwissend, dass er bald überall sein würde. Auf meiner Isomatte, auf dem Schlafsack, auf mir selbst. Ich zog mir meinen Buff über Mund und Nase, um wenigstens nicht so viel vom Staub einzuatmen über Nacht.

In meinem Zelt nur wenige Minuten nach dem Aufbauen

06.08.2024 – Tag 37: Mt Jefferson

Als ich in der Staubwüste erwachte, knirschten meine Zähne. Staub in den Augen, in der Nase, im Mund. Das Zelt war voller Dreck. Ich hätte nicht gedacht, dass mir der Dreck so viel ausmachen würde, doch er tat es. In einer Umgebung, in der wenig kontrollierbar war, versuchte man zu kontrollieren, was man konnte. Für mich war es die Sauberkeit in meinem Zelt und die meines Körpers. Jeden Abend wusch ich meine Beine und Füße, sodass ich so sauber wie eben möglich in meinen Schlafsack kriechen konnte. Den anderen schien der Staub weniger auszumachen, für mich war dieser omnipräsente Dreck fast unerträglich.

Ich schüttelte mein Zelt aus und wir wanderten los. Wingspan, Ethan, Maria und ich waren noch gemeinsam unterwegs, Sean war einen Tag hinter uns. Der Trail war in dieser Waldbrand Narbe kaum zu sehen und wir schlugen uns teils querfeldein den Berg hinauf. Jeder Schritt staubte, die Sonne brannte bereits am Morgen vom Himmel.

Mt. Hood in der Ferne

Wir überquerten einen Pass und die Welt sah ein wenig grüner aus. Ein kurzer Bereich des Trails schien vom Brand unberührt zu sein, doch nur wenige Kilometer später befanden wir uns wieder inmitten lebloser Bäume und Staub.

Ein bisschen grün

Durch die Brandzone zu wandern war für mich wie Scheuklappen aufzusetzen. Schnellen Schrittes blendete ich meine Umgebung aus und verbrachte fast den ganzen Tag in meinem Kopf oder in einem Hörbuch. Man gewöhnte sich daran. Gegen Abend fanden wir einen kleinen lebendigen Bereich des Waldes und stellten die Zelte auf. Mt. Jefferson überwachte unseren kleinen Platz und sah aus wie eine große Pyramide hinter zwei kleinen Pyramiden (unsere Zelte).

Wahrlich ein schöner Ort…

Da die mosquitos hier besonders blutrünstig waren, verbargen wir uns schutzsuchend in unseren Zelten. Es war ohnehin schon recht spät und wir freuten uns auf eine kühle Nacht.

07.08.2024 – Tag 38: Mt. Jefferson – Bend

Die rot aufgehende Sonne erleuchtete mein Zelt und weckte mich sanft aus dem Schlaf. Ehrlich gesagt hätte ich noch lange weiterdösen können, doch gleichzeitig fühlte ich jeden Morgen einen starken Antrieb, in die Wanderschuhe zu schlüpfen und Kilometer zurückzulegen. Morgens konnte ich es gar nicht erwarten, endlich loszuwandern.

Gegen Mittag nahm dieser morgendliche Antrieb ab. Ich wurde müde, ein wenig träge und fast ein bisschen schwermütig. Woher das kam, wusste ich nicht, doch ich durchlebte diesen Zyklus fast täglich. Den anderen schien es ähnlich zu gehen. Zach sagte mir, jeden Tag um 14:00 Uhr wurde er ein wenig traurig. Doch das schönste an so einer Wanderung war, dass man all diese Wellen der Emotionen einfach mitnehmen konnte. Luke wanderte hinter mir und sagte plötzlich, er fühlte sich so voller Energie und Enthusiasmus. Er überholte mich und ich rief ihm nach „Reite die Welle, solange sie da ist!“

Sand…

Meine Welle brauchte noch etwas länger, bis sie mich einholte. Doch gegen Nachmittag fühlte auch ich mich angetrieben von Gedanken an ein Bett, eine Dusche und ein kühles Getränk. Landschaftlich war heute zumindest in der zweiten Hälfte des Tages wieder einiges zu sehen. Der Großteil war abgebrannt, doch hier und da lebte der Wald und spendete Schatten.

Die letzten 10 km zu Santiam Pass fielen mir schwer. Ich machte mehrere Pausen im Schatten, in der Hoffnung, Ethan und Maria würden mich einholen. Sie kamen nicht und jedes Mal setzte ich die Wanderung nach 20 Minuten fort. Santiam Pass war ein großer Highway, der in die Stadt Bend führte. Hier gab es alles was das Herz begehrte und wir beschlossen einen Tag Pause einzulegen, und den Plan für den nächsten Abschnitt auszutüfteln. Gegen späten Nachmittag erreichte ich endlich den Parkplatz. Nun brauchte ich nur noch jemanden zu finden, der nach Bend fuhr. Ich traf einen Kletterer, der mir anbot, mich mit nach Sisters zu nehmen, eine Kleinstadt, ein wenig vor Bend gelegen. Das würde mich immerhin näher bringen und es fuhr ein Bus zwischen Sisters und Bend, das wusste ich.

Kurze Zeit später tauchte ein Trail Angel auf. Er bot mir an, mich direkt nach Bend zu fahren. Ich buchte mir ein Hostel und wir fuhren nach Bend. Die Stadt war weiter entfernt, als mir bewusst war, und der Trail Angel ließ mich direkt vor dem Hostel aussteigen. Er sagte alle Hiker würden hier absteigen. Ich fragte ihn, wie viel Geld er normalerweise für Sprit nahm und er sagte 30$. Das war weit mehr, als ich erwartet hatte, doch ich gab ihm die 30$. Immerhin war ich recht komfortabel zu meinem Hostel gelangt und eine andere Möglichkeit hätte es scheinbar nicht gegeben. Dann checkte ich im Hostel ein und musste leider feststellen, dass ich online fast das doppelte bezahlt hatte. Vor Ort gab es einen PCT Hiker Rabatt, mit 40$ für zwei Nächte. Ich bezahlte 75$ für zwei Nächte – naja, man lernt wohl aus seinen Fehlern.

Das Hostel war ein toller Ort. 90% der Gäste waren PCT Hiker, auf dem Gelände gab es Food Trucks, Hängematten, Fahrräder zum ausleihen, eine Sauna, Duschen, zwei Küchen und was man sonst noch brauchte. Der Gemeinschaftsplatz war mit tibetischen Gebetsflaggen und Lichterketten geschmückt. Am Abend gab es live Musik und ein kostenloses Bier. Ich fühlte mich pudelwohl an diesem Ort, lauschte der Musik und freute mich auf mein kuscheliges Bett.

Was sonst noch geschah:

Eine Wasserfall Dusche im Ramona Falls Wasserfall
Wunderschöne Sonnenaufgänge
Trail Magic!
Pizza auf dem Trail!! (Trail magic)
Wir fragten uns, warum dieses Gebilde hier mitten in der Wildnis stand. Es musste wohl für Klimmzüge gedacht sein, damit wir Wanderer nicht all unsere Oberkörper Muskulatur verloren
Mt. Hood!